Wir alle sind die Stadt und das Dorf.

Das Wohlbefinden der Menschen ist mit der Qualität von Orten und Räumen verwoben. Wir wollen, dass sich Menschen zuhause fühlen, entfalten können, wohlbehalten sind. Viele Orte sind mit dieser Aufgabe überfordert. Deshalb braucht es bessere Projekte, Planungen und Prozesse. Wir richten uns an Gemeinden, Trägerschaften und Fachleute, welche den Orts- und Städtebau verantworten. Dabei wollen wir Laien und Experten zuhören, Fachwissen hinterfragen, Lösungsansätze aufzeigen, zu einer neuen Baukultur beitragen.

Fragen

Wie können wir mehr wagen in der Ortsplanung?

Frage stellen

Daco drova in vitg ina fatscha?

Frage stellen

Le paysage a-t-il une influence sur notre qualité de vie?

Frage stellen

Come si può rivitalizzare il centro del villaggio?

Frage stellen

Aktuelles

Orte für Menschen

Appell für eine neue Kultur des orts- und städtebaulichen Entwurfs

Lebensraum Stadt-Dorf-Agglomeration: Was ist mit ihm geschehen? Weshalb tun wir uns schwer, Räume für Menschen, für die Gemeinschaft zu schaffen, zu einer Baukultur zu finden, welche diesen Namen verdient? Das Forum Raumordnung Schweiz sucht nach Antworten auf die Ursachen der unübersehbaren Zerfallserscheinungen in Planung, Orts- und Städtebau und verfasst einen Aufruf zu deren Neuausrichtung im Dienst der elementaren Bedürfnisse der Menschen.

Mit seiner neuen Publikation richtet das Forum Raumordnung Schweiz einen Appell für eine neue Kultur des orts- und städtebaulichen Entwurfs an die Öffentlichkeit.

Das Forum Raumordnung Schweiz regt eine neue Generation von Ortsplanungen an. Mit dem Appell sucht das Forum Gemeinden oder Städte, welche im Rahmen von Pilotprojekten qualitätsvolle Orte und Räume auf ihrem Territorium ermöglichen wollen.

Ein gedrucktes Exemplar der Publikation «Orte für Menschen» kann gegen einen Unkostenbeitrag von Fr. 10.—beim Forum Raumordnung Schweiz bestellt werden: info@raumordnungschweiz.ch

Titelseite der Publikation

Erkenntnisse des Forum Raumordnung Schweiz zur Ortsplanungsrevison in Glarus Nord (NUP I / 2011-2017)

Die intensive Beschäftigung des Forum Raumordnung Schweiz mit der Ortsplanungsrevision in Glarus Nord, Nutzungsplanung (NUP I / 2011 – 2017) macht die Komplexität solcher Vorhaben deutlich. Als Grundlagen dienten die Studie Bonzanigo und das Werkstattgespräch mit den Fachleuten aus Politik, Planung und Architektur, die für die Nutzungsplanung I von Glarus Nord verantwortlich waren. Eine Ortsbegehung in Mollis, Näfels, Nieder- und Oberurnen erweiterte das Verständnis zu den örtlichen Qualitäten und machte deutlich, wie wichtig Ortskenntnisse und das Erleben vor Ort sind.

Basierend auf diesen Grundlagen verfasste das Forum Raumordnung Schweiz seine Stellungnahme zur Ortsplanungsrevision (NUP I / 2011-2017). Darin werden in fünf Thesen Leistungen der NUP I gewürdigt, gleichzeitig werden aber auch kritische Punkte angesprochen, die darauf hinweisen, wo Potenziale nicht ausgeschöpft und zentrale Fragen nicht angegangen wurden. Mit der Stellungnahme bezweckt das Forum Raumordnung Schweiz für künftige Ortsplanungsrevisionen Fragen, Themen und Erkenntnisse sichtbar zu machen und zur Diskussion zu stellen.

Ortsplan von Mollis mit dem Inventar der Schutzwürdigen Ortsbilder der Schweiz ISOS und Angaben zur Landschaftlichen Einbettung des Strassendorfes in die Umgebung
Karte von Mollis aus dem ISOS, Inventar derschutzwürdigen Ortsbilder der Schweiz.

Externe Studie zur Nutzungsplanung I in Glarus Nord abgeschossen

Das Forum Raumordnung Schweiz hat bei Patrick Bonzanigo, Jurist und Raumplaner, eine externe Studie zur Nutzungsplanung I in Glarus Nord in Auftrag gegeben.

Ziel des Auftrags war es, die Nutzungsplanung ausgehend von den Rechtsgrundlagen (Baureglement, kantonales Baugesetz, Bundesrecht, Pläne) zu analysieren und zu dokumentieren. Das Forum Raumordnung war besonders an der Frage interessiert, wie räumliche Analysen und entwerferische Absichten in die Normen des Baureglements und in die Pläne übertragen wurden und welchen juristischen Neuigkeitsgehalt das Planungsvorhaben in Glarus Nord aufweist.

Titelseite der Studie Bonzanigo zur Nutzungsplanung I von Glarus Nord

Werkstattgespräch Nutzungsplanung Glarus Nord

Das Forum Raumordnung Schweiz ist an einer Aufarbeitung der Nutzungsplanung I in Glarus Nord interessiert. Es geht darum, diesem Planungsprozess Geglücktes und weniger Geglücktes, Offensichtliches und weniger Offensichtliches zu ergründen und für künftige Ortsplanungen aufzuarbeiten. Zu diesem Zweck hat das Forum Raumordnung Schweiz ein weiteres Werkstattgespräch in Hettiswil durchgeführt.

Am Werkstattgespräch haben mit Rita Illien, Peter Märkli, Elisabeth Pola Rutz und Christoph Zindel Fachleute teilgenommen, welche die Nutzungsplanung inhaltlich massgeblich mitverantworten. Andererseits war mit Martin Laupper auch die wichtige Stimme der Politik vertreten. Um die Sichtweise der direkt Beteiligten kritisch herauszufordern, haben sich weiter Roland Gnaiger und Rainer Weitschies am Gespräch beteiligt.

Die Form der Werkstattgespräche sind für das Forum Raumordnung Schweiz ein wichtiges Instrument, um im konzentrierten, offenen Gespräch neue Einblicke und Erkenntnisse zu Sachthemen zu gewinnen.

Prof. Peter Märkli erläutert am Werkstattgespräch des Forums Raumordnung Schweiz die Ziele der Nutzungsplanung I für Glarus Nord
Prof. Peter Märkli anlässlich des Werkstattgesprächs des Forums Raumordnung Schweiz über die Nutzungsplanung I von Glarus Nord.

Forum Raumordnung Schweiz gegründet

Nach zweijähriger Vorbereitungsarbeit wurde in Hettiswil das «Forum Raumordnung Schweiz. Kontext | Bau | Kultur» gegründet. Die Vereinsgründung geht auf eine Initiative des Bundes Schweizer Architekten, BSA Bern Solothurn Freiburg Oberwallis zurück, der im Herbst 2018 mit seiner Eingabe beim Wettbewerb «kulturerbefüralle» des Bundesamtes für Kultur (BAK) die Schaffung einer Nationalen Stelle für Städtebau und Baukultur anregte.

Das Forum Raumordnung Schweiz / Forum Territoire Suisse / Forum Territorio Svizzera / Forum Territori Svizra will eine kritische Stimme im Diskurs über Baukultur sein. Um mit Taten statt mit Worten zu agieren, hat das Forum seine Tätigkeit mit Werkstattgesprächen zu konkreten Themen aufgenommen, die alle in Hettiswil in einer konzentrierten Form stattfinden. Zum Beginn seiner Tätigkeit lenkt das Forum Raumordnung Schweiz seine Aktivitäten auf die Ebene der Gemeinden und will eine neue Kultur des orts- und städtebaulichen Entwurfs anregen.

Das Forum Raumordnung Schweiz wird von einem kleinen Team geleitet. Seine Mitglieder sind: Oliver Streiff, Architekt und Jurist, Basel, Monique Keller, Architektin und Journalistin, Zürich/Lausanne, Christoph Schläppi, Architekturhistoriker, Bern, Patrick Thurston, Architekt, Hettiswil, Ludmila Seifert, Kunsthistorikerin, Chur, Philipp Maurer, Raumplaner, Wallisellen.

Mittelfristig will das Forum Raumordnung Schweiz einen Resonanzraum von interessierten Personen in der ganzen Schweiz aufbauen, welche sich für die Qualität unserer Orte und Räume einsetzen.

Beteiligte Personen, welche die Gründung des Forums Raumordnung Schweiz mittragen.
Beteiligte Personen, welche die Gründung des Forums Raumordnung Schweiz mittragen.

Über uns

Das Forum Raumordnung Schweiz ist die Stimme einer neuen Bewegung: Mehr Qualität im Orts- und Städtebau in der Schweiz.
Wir brauchen eine neue Baukunst! Unsere Dörfer, Agglomerationen und Städte sollen auf das Wohlergehen der Menschen ausgerichtet sein. Auf dieses Ziel hin arbeiten wir als Zusammenschluss von Fachleuten und Laien aus unterschiedlichen Bereichen.

An der Arbeit beteiligt sind die Mitglieder des Resonanzraumes und des Fachbeirats, die Fachstelle und die Botschafter. Koordinierend und strategisch wirkt der Vorstand. Das Forum ist eine Anlaufstelle, eine Plattform und ein Netzwerk zugleich. Das Ziel des Forums Raumordnung Schweiz erfordert weit gefächerte Initiativen. Einer qualitätsvollen Raumordnung können wir uns nähern, indem wir der Zersiedlung, dem Landverschleiss und dem gestaltlosen Bauen, aber auch dem achtlosen Verbrauch von Ressourcen und der Monofunktionalität vieler Orte und Räume entgegenwirken. Wir stehen ein für räumliche und soziale Qualität des öffentlichen Raums – am konkreten Ort und in realen Entwicklungsprozessen sowie in politischen oder fachlichen Auseinandersetzungen.

Wir streben einen breiten Bewusstseins- und Aneignungsprozess an. Eine gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit, Mut zur Stellungnahme und Kreativität in den Lösungsansätzen sind genauso nötig wie die Bereitschaft zu Dialog und Kompromiss. Für die Prioritäten, die wir im Orts- und Städtebau setzen, ist der bestehende Werkzeugkasten der Raumplanung und des Natur- und Heimatschutzes ungenügend. Er muss weiterentwickelt werden, weg von technokratischem Denken hin zu einem Sensorium für die Qualität von Orten und Räumen, die sich auch verändern können! Dieses neue Selbstverständnis muss mit einer Sprachfähigkeit einhergehen denn sie macht die Kriterien für die Beurteilung von Transformationsprozessen nachvollziehbar..
Baukultur ist eine gemeinschaftliche Aufgabe und eine Ressource der Zukunft. Wir alle sind die Stadt und das Dorf!

Foto vom Team Raumordnung Schweiz
v.l.n.r: Ludmila Seifert, Daniele Di Giacinto (Mitglied Vorbereitungsteam), Patrick Thurston, Monique Keller, Oliver Streiff, Christoph Schläppi (Philipp Maurer nicht auf dem Bild)

Oliver Streiff, Architekt und Jurist, Basel
Präsident

Die räumliche Entwicklung folgt seit Jahrzehnten eingespielten Mustern – das Ergebnis kann über weite Strecken nicht anders als defizitär bezeichnet werden. Ich engagiere mich im Forum, weil es eine Chance darstellt, diese Muster in vielerlei Hinsicht vom konkreten Ort und den damit verbundenen Menschen her zu durchbrechen.

Monique Keller, Architektin und Journalistin, Lausanne / Zürich
Vizepräsidentin

Das gebaute Umfeld gewährleistet die Lebensqualität der Menschen, ob im städtischen oder ländlichen Raum. In Anbetracht der anstehenden Herausforderungen wird das Thema Raumordnung vermehrt von entscheidender Bedeutung sein. Ich bin der Meinung, dass eine breit angelegte öffentliche Diskussion notwendig ist, damit sich jede und jeder die Frage stellt: Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben?

Patrick Thurston, Architekt, Hettiswil
Kassier

Ob im dörflichen oder städtischen Kontext, immer sollten wir den Mut aufbringen neue Wege zu suchen und den Ermessensspielraum zugunsten von mehr Qualität auszuschöpfen. Ich möchte den Menschen zuhören, die dazu etwas beitragen wollen und mit denjenigen die Debatte führen, welche die Verantwortung für die Raumordung in den Gemeinden tragen.

Christoph Schläppi, Architekturhistoriker, Bern
Aktuar

Mein Engagement ist aus der Skepsis geboren, dass unsere vorweg aus den Kräften des Marktes hervorgegangenen Manifestationen im Raum in grundlegenden Belangen am Menschen und Bedürftnissen, seinem kulturellen Potential, seinen Rechten und seiner Würde vorbei zielen. Antworten auf die aus dieser Skepsis resultierenden Fragen suche ich in einer anthropologischen und humanistischen Recherche, welche aus der Kritik des Bestehenden, aber auch des Früheren und des Anderen zu neuen Haltungen im Bauen und in der Raumordnung führt.

Ludmila Seifert, Kunsthistorikerin, Chur
Projekte

Die gebaute Umwelt bestimmt wesentlich unsere Lebensqualität. Bauen ist entsprechend keine blosse Privatangelegenheit. Nie. Was wo und wie gebaut wird ist gesellschaftsrelevant. Ich möchte mithelfen, das Bewusstsein für die Bedeutung baukultureller Werte zu schärfen und alle am Bauen beteiligten Akteure zu mehr Qualitätsbewusstsein zu animieren. Damit mehr stimmungsvolle Orte entstehen und erhalten bleiben, die Identität stiften und den Gemeinsinn fördern.

Philipp Maurer, Raumplaner, Wallisellen
Projekte

Es kommt nicht von ungefähr, dass mich ein Ort fasziniert und ich mich dort wohlfühle. Entweder ist es pure Natur oder die Menschen haben den Ort gestaltet, und zwar gut. Gute Gestaltung soll nicht da und dort zufällig entstehen, sondern an möglichst vielen Orten, in möglichst vielen Räumen, innen und aussen. Wir Menschen müssen uns darum kümmern; ich will einen aktiven Beitrag dazu leisten.

Die Konzeptphase des Forum Raumordnung Schweiz ist in zwei Publikationen dokumentiert. Vorwort und Inhaltsübersicht zu den beiden Heftern hier:

Resonanzraum

Der Resonanzraum ist derjenige Raum, in dem die Anliegen der interessierten Bevölkerung hörbar werden. Erst durch den Resonanzraum entstehen Wechselwirkungen zwischen der Arbeit im Forum und den konkreten Problemstellungen der Menschen vor Ort. Der Resonanzraum wirkt somit als Verstärker. Für diese Verstärkung sorgen die maximal 300 Mitglieder des Resonanzraumes.

Die Mitglieder des Resonanzraumes sind Vereinsmitglieder, die durch den Vorstand aufgenommen werden. Es sind Frauen und Männer aus verschiedensten Regionen und Gemeinden, die für die Qualität in der Raumordnung eintreten. Die Zusammensetzung soll vielfältig sein: Zu den Wechselwirkungen tragen Laien, Planerinnen, Nutzer und Bauhandwerkerinnen, aber auch Behördenmitglieder oder Politikerinnen bei. Angesprochen sind Junge und Alte zugleich. Sie beobachten Entwicklungen in ihrem Lebensumfeld, sammeln Problemstellungen und tragen sie in den Verein. Das Forum kann unter Einbezug der Mitglieder des Resonanzraumes in verschiedenen Formen unterstützend zur Lösung eines konkreten Problems beitragen. Diese vermittelnde Funktion der Mitglieder des Resonanzraumes ist für das Funktionieren des Forums zentral.
Jedem Mitglied im Resonanzraum wird ein Pate zur Seite gestellt. Unternehmen, Organisationen und Private, welche die Ziele des Forums unterstützen, sind aufgerufen, Patenschaften zu übernehmen. Im Rahmen dieser Patenschaften unterstützen sie die Tätigkeit des Forums mit jährlichen Sponsoringbeiträgen. Im Gegenzug erhalten sie die Möglichkeit, in den Medien des Forums präsent zu sein.

Wenn Sie schon immer davon geträumt haben, Teil einer Bewegung zu sein, welche die Art und Weise, wie unsere Gemeinschaft Orte und Räume in unseren Dörfern, Agglomerationen und Städten gestaltet, pflegt und weiter entwickelt, ein Schritt nach dem anderen, dann melden Sie sich jetzt.

Praxis

Gemessen daran, wie unsere Umgebung aussehen könnte, ist vielen Orten die Qualität abhanden gekommen. Die Zerstörung wertvoller Siedlungen und Landschaften, die Zersiedelung, die Flächenverschwendung, die Banalisierung, Mass- und Gesichtslosigkeit der Agglomerationen werden vielerorts kritisiert, sind jedoch Ausdruck eines gesellschaftlichen Konsenses. Raumentwicklung dient oft nur noch der Interessenabgrenzung, bei der unter dem Strich das auf der Strecke bleibt, was Orte lebenswert macht. Gleichzeitig sind die grandiosesten, oft historisch gewachsenen Orte und Städte, die wir kennen, aus Sicht der heutigen Baugesetze illegal.
Das Forum Raumordnung Schweiz will eine Sammlung von Beispielen zusammentragen, anhand derer die Frage nach dem, was unsere unmittelbare Lebensumgebung wertvoll macht, neu verhandelt und bewertet werden kann. Sie soll uns ermöglichen, Konventionen zu hinterfragen, neue Bedürfnisse besser zu verstehen, neue Denkräume zu erschliessen.
Daraus erhoffen wir uns positive Impulse auf die Instrumente der Raumordnung, Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Wir richten uns damit nicht nur an Fachleute und PlanerInnen, sondern vor allem an Gemeinden, politische Körperschaften, an Bauwillige und alle Interessierten.
Dabei sehen wir die Möglichkeit, Anliegen, Kritik und Ideen, welche dem Menschen zugute kommen, in Prozesse und Verfahren einzubringen: Revisionen von Baugesetzen, Bauordnungen, Zonenplänen, Erarbeitung von Richtplänen, ISOS-Massnahmenplänen, Stadtreparaturen, Workshop- und Qualitätssicherungsverfahren, Infrastruktur- und Impulsprogrammen, Diskussionen auf der Bild-, Plan- und Verfahrensebene.

Hohes Haus West, 8005 Zürich

Die Magie des kleinen Hochhauses an der Zürcher Weststrasse beruht auf der Vielfalt seiner Themen und der möglichen Lesarten, welches seine anspielungsreiche Architektur empfiehlt. Errichtet auf einer Restparzelle und der Abbruchfläche eines kleinen Altbaus, bildet es gleichzeitig eine Skulptur im Weichbild der Stadt und wendet sich mit freundlicher Geste an die Nachbarschaft. So verhilft es der vorgelagerten Platzanlage mit kraftvoller Geste zu einer neuen räumlichen Interpretation und fasst sie als Rückwand. Die beschiedenen Häuser und Quartierstrassen der Umgebung bindet es als Blickpunkt in neue Szenografien ein. Unprätentiös im Detail, aber gepflegt in Konstruktion, Materialität und Farbgebung, erzählt das Haus von der Kunst der Baumeister, der Architekten, der Stadtplaner – nicht zuletzt mit Formen und Materialien, die ihren Ursprung am anderen, italienischen Ende der unweit vorbeifahrenden Gotthardbahn haben. Im Erdgeschoss bietet ein gepflegtes Restaurant einen neuen Ort des öffentlichen Lebens. Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen und Standards tragen zur Lebensqualität und Diversität im Quartier bei.

Bauherrschaft: privat

Architektur: Loeliger Strub Architektur GmbH, Zürich

Selber Wohnblock wie vorheriges Bild, von der Seite
Foto: Georg Aerni, Zürich
Weisser, eckiger Wohnblock mit bepflanzten Balkonen und bordeauxroten Sonnenblenden
Foto: Georg Aerni, Zürich

Hagmann-Areal, 8405 Winterthur ZH

Gelungene Beispiele, an denen sich nachvollziehen lässt, wie das Identitätsproblem der Agglomeration angepackt werden könnte, sind selten. Im Hagmann-Areal in Winterthur-Seen hat eine private Bauherrschaft nahe der benachbarten S-Bahnhaltestelle ihr Terrain mit einem Gebäudekomplex in einem grossen städtebaulichen Massstab bebaut. Die drei Gebäudeflügel der Wohnanlage umschliessen, in der Höhe abgestuft, einen ruhigen Innenhof mit schmalen Laubengängen. Gegen aussen löst sich ihre Volumetrie in turmartigen Anbauten mit Veranden bzw. Gartenzimmern auf.

Mit seiner gelungenen städtebaulichen Setzung und seiner feinfühlig abgewogenen Massstäblichkeit tritt das Gebäude nach allen Seiten als neuer Fixpunkt der umgebenden Stadtlandschaft auf. Die Holzfassaden brechen die potentielle Härte der Grossform mit einer warmen, lebendigen Materialität und Farbigkeit. Die zur Anwendung gekommene Holzkonstruktion demonstriert, dass sich eine nachhaltige Technologie ohne weiteres mit einem grossen Massstab vereinbaren lässt.

Die Einzigartigkeit der Anlage beruht aber vor allem darauf, dass sie mit Respekt auf die Elemente des Orts reagiert – das gewachsene Terrain, einen vorhandenen Baum, ein altes Werkstattgebäude. Obwohl nur kleine Versatzstücke, spielen diese Elemente bei der neuen Inszenierung wichtige Hauptrollen, indem sie nicht als Störungen wahrgenommen, sondern als Spuren des Orts und seiner Vergangenheit ernstgenommen werden und als Bereicherungen der Gesamtanlage neu inszeniert werden.

Hagmann-Areal, 8405 Winterthur

Architektur: ARGE HAGMANNAREAL, weberbrunner architekten ag + SOPPELSA ARCHITEKTEN.

Bauherrschaft: Fritz Hagmann

Planung: 2012-2016

Wohnblock artiges Gebäude, komplett aus Holz
Foto: Georg Aerni, Zürich
Selbes Gebäude aus einem anderen Blickwinkel. Zu sehen ist auch ein danebenstehendes, älteres Holzgebäude.
Foto: Volker Schoop, Zürich

Fachstelle

Das Forum Raumordnung Schweiz diskutiert nicht nur aktuelle Probleme und Strategien. Mit einer Fachstelle unterstützt sie Gemeinden, Kantone und andere öffentliche und private Bauträger in konkreten Projekten und Verfahren. Sie wendet sich an Gemeinden, die in der Raumordnung neue Wege gehen wollen, indem sie die Messlatte beim Mehrwert für das Gemeinwohl, bei der Qualität des Raumes, bei einer hohen Baukultur und bei der Zukunftsfähigkeit von planerischen und baulichen Weichenstellungen legen.
Die Fachstelle ist auch eine Ansprechstelle für Menschen auf der Suche nach neuen Ansätzen. Sie bietet Beratungen an, veranstaltet Schulungen für Gemeindepersonal und Fachleute und engagiert sich ganz allgemein bei der Sensibilisierung für eine intelligente und umsichtige Raumordnung.
Die Fachstelle leistet Grundlagenarbeit. Sie erarbeitet Strategien zum Umgang mit empfindlichen Ortsbildern und Situationen – beispielsweise in ISOS-Gebieten oder an denkmalpflegerisch geschützten Orten. Sie vermittelt Menschen und Kompetenzen, hilft also mit, die richtigen Akteure zusammenzubringen.

Netzwerk
Nehmen Sie Kontakt mit dem Forum Raumordnung Schweiz auf. Wir bemühen uns, Sie zu unterstützen.
info@raumordnungschweiz.ch

Unterstützen

Sie identifizieren sich mit den Anliegen des Forums Raumordnung Schweiz. Sie möchten seine Aktivitäten unterstützen. Sie möchten mit einer Patenschaft die Tätigkeit einer engagierten Person im Resonanzraum mittragen.

Spenden

Zugunsten: Forum Raumordnung Schweiz. Kontext / Bau / Kultur
Postkonto-Nummer.: 30-106-9
BIC/SWIFT: KBBECH22
Banken Clearing Nummer: 790
IBAN: CH80 0079 0016 5949 2496 0